Chaitanya Mahila Mandali (Süd Indien)

 

heißt unsere Partnerorganisation in Hyderabad, einer Stadt mit ca. 7,5 Millionen Einwohnern. Als Hauptstadt des Bundesstaates Telangana ist sie die viertgrößte Stadt des Landes.

 

Der Name Chaitanya Mahila Mandali (CMM) bringt den Auftrag dieser Organisation sehr gut auf den Punkt, nämlich ein Licht für Frauen zu sein.


Kleine Anfänge

 

Die Gründerin Jayamma Bandari, die sehr früh ihre Eltern verloren hatte, wurde als junge Frau von ihrem eigenen Mann zur Prostitution gezwungen. Er war alkoholabhängig, schlug sie, setze sie unter Druck und drohte, sie und die gemeinsame Tochter zu töten.  Nach einer unvorstellbaren Zeit des Leidens und der Angst entschloss sie sich, gegen diese unfassbare Ungerechtigkeit zu kämpfen und sich ihr Leben zurück zu holen.  

 


Im Jahre 2001 gründete sie gemeinsam mit Jaya Singh Thomas die Organisation CMM, um sich um Frauen in der Prostitution und deren Kindern zu kümmern.

 

Heute erreicht Chaitanya Mahila Mandali über 3.200 schutzbedürftige und benachteiligte Kinder sowie über 3.900 Frauen, die in Hyderabad zur Prostitution gezwungen werden oder von der Prostitution leben müssen.

Ein starkes Team

 

Schon seit der Gründung wird Jayamma unterstützt und ergänzt durch Jaya Singh Thomas, den heutigen Direktor von CMM. Jaya studierte vier Jahre Theologie und bereitete sich darauf vor, Pastor einer Kirchengemeinde zu werden, als er im Rahmen eines Praktikums auf das unfassbare Elend von Prostituierten und deren Kindern aufmerksam wurde. Seitdem weiß er sich berufen, sich dort zu investieren und hat die Ärmsten der Armen zu seiner Gemeinde und den Straßenstrich zu seiner Kanzel gemacht.


Dienst an Prostituierten

 

Für viele Frauen in Indien gibt es keine Alternative zu einem Leben in der Prostitution, wenn sie denn überleben wollen.

Das Überleben auf dem Strich ist extrem brutal und gewalttätige Übergriffe von Freiern, Zuhältern und auch der Polizei sind an der Tagesordnung.


CMM nimmt sich dieser Frauen an und unterstützt sie in ihren vielen Herausforderungen. Aufklärung über die Risiken einer HIV-Infektion, Bereitstellen von Kondomen sowie Beratung und Betreuung gehören dazu.

 

Auch werden Prostituierte ausgebildet, um als sogenannte Peer Educators“ anderen Prostituierten Aufklärung und Begleitung zuteil werden zu lassen. 


Die meisten dieser Frauen haben Kinder und genau das ist ihre allergrößte Sorge. Die Tochter einer indischen Prostituierten hat im Prinzip genau eine Zukunftsperspektive, nämlich schon als Kind missbraucht zu werden und schon sehr früh selbst auf dem Strich oder in einem Bordell zu landen. Entweder sind die Töchter mit in der Hütte während die Mutter Freier empfängt und werden so früh „entdeckt“. Oder sie sind den ganzen Tag allein, weil die Mutter in die Stadt fährt, um der Prostitution nachzugehen und werden dort in den Slums Opfer sexueller Übergriffe.


Die nächste Generation bewahren

 

CMM möchte die unschuldigen und verwundbaren Töchter der Prostituierten bewahren vor dem direkten Weg in die sexuelle Sklaverei und ihnen eine bessere Zukunft ermöglichen. Deshalb haben sie das Happy Home gegründet. Dort haben Mädchen im Alter von 6-18 Jahren ein sicheres Zuhause, in dem sie liebevoll betreut werden. Neben Töchtern von Prostituierten leben dort auch Mädchen, deren Mütter an AIDS gestorben sind und die sonst keinen hätten, der sich um sie kümmert. 

Die Mädchen  bekommen dort gesunde Mahlzeiten. Sie erhalten medizinische und  psychologische Betreuung. Sie besuchen eine englisch sprachige Schule. Außerdem gibt es zahlreiche Freizeitangebote wie Selbstverteidigung, Yoga, Malen, Tanzen und Schach.

Alle Mädchen haben eine Vorstellung von ihrer Zukunft. Viele möchten später Polizistinnen werden - weil sie andere beschützen wollen. Andere wollen, Ärzte, Lehrer oder Journalisten werden. Für ihre Träume gehen sie gerne zur Schule und machen fleißig ihre Hausaufgaben. Den Mädchen ist bewusst, dass Bildung ihr Weg aus der Armut und ihr Schutz vor Prostitution ist. Das ist die feste Überzeugung der CMM-Mitarbeiter und sie betonen es wieder und wieder.